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Was ist Datenschutz? Erstellung eines zukunftssicheren Plans für den Ausbau des globalen Geschäfts

Warum Datenschutz zu einem Differenzierungsmerkmal und einer wichtigen Anforderung für Unternehmen wird, damit sie sich in der digitalen Wirtschaft einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können

Why data protection is becoming a market differentiator and key requirement for companies to remain competitive in the digital economy.

Was ist Datenschutz? Einen zukunftssicheren Plan zur Skalierung des weltweiten Geschäfts entwickeln

Persönliche Daten sind für Unternehmen sehr wertvoll. Sie verwenden sie, um persönliche Erfahrungen bereitzustellen, gezielte Marketingkampagnen und Inhalte zu erstellen und den Kundenservice zu stärken. Immer mehr Geschäfte werden online abgewickelt und die Verbraucher:innen fragen sich, was mit ihren ganzen Daten passiert.

Diese Frage hat zu einer neuen Machtdynamik beim Umgang der Unternehmen mit Daten geführt. Sie können das Vertrauen Ihrer Kundschaft nur gewinnen, wenn Sie ihre Daten schützen – vor allem, wenn Sie grenzübergreifend skalieren möchten. Dadurch wird Datenschutz zu einer zentralen Herausforderung für wachsende Unternehmen.

Was ist Datenschutz?

Der Begriff „Datenschutz“ bezieht sich auf die angemessene Verwaltung von sensiblen Daten wie personenbezogene Informationen (personally identifiable information, PII). Diese Art von Daten erfordert den höchsten Sicherheitsgrad bei der Erfassung, Speicherung, Weitergabe und Analyse.

Im echten Leben lässt sich einfach feststellen, ob Ihre Privatsphäre verletzt wurde. In der digitalen Welt ist es jedoch viel komplizierter zu erkennen, ob jemand unerlaubt auf Informationen zugreift. Das bedeutet, dieser Bereich lässt sich schwieriger überwachen und schützen.

Wandel im Bereich Datenschutz

Früher konnten Unternehmen mit den Daten ihrer Kundschaft machen, was sie wollten. Sie wurden als die rechtmäßigen Eigentümer der Daten angesehen, die sie erfassten. Tatsächlich sind Daten die wertvollste Ressource von Unternehmen in der digitalen Wirtschaft. Neue Kundenpräferenzen sorgen jetzt allerdings dafür, dass Unternehmen überdenken müssen, wie sie Daten erfassen und nutzen.

Die Mehrheit der Verbraucher:innen wünscht sich zwar persönliche Interaktionen mit Unternehmen, aber nur, wenn diese dabei transparent sind und sie selbst die Kontrolle behalten. Wenn Unternehmen das Vertrauen ihrer Kundschaft gewinnen möchten, müssen sie ehrlich offenlegen, wie sie die Daten verwenden möchten, und ihr ausreichend Kontrolle über ihre eigenen Daten geben.

Eine Zukunft ohne Cookies

Mithilfe von Nachverfolgungstechnologien wie Third-Party-Cookies können Unternehmen schnell und einfach große Datenmengen erfassen und generieren. Diese Daten verwenden sie dann, um Kundenerfahrungen bereitzustellen, mit denen sie einerseits ihre Kundschaft zufriedenstellen und andererseits den Customer Lifetime Value erhöhen. Das klingt nach einer Win-win-Situation, oder?

In Wahrheit sind die Kund:innen bei Technologien zur Datenerfassung, die intransparent sind und ihnen keine Kontrolle über die Verwendung ihrer Daten bieten, vorsichtig geworden. Im Bericht zum Stand der Kundeninteraktion 2022 von Twilio wurde aufgedeckt, dass 71 % der Verbraucher:innen sich mehr Datenschutz von Marken wünschen. Das bedeutet, dass Cookies bald nicht mehr zu Marketingzwecken zur Verfügung stehen werden.

Cookies und andere Nachverfolgungstechnologien sind schon seit vielen Jahren in Gefahr, weil sie tief in die Privatsphäre eingreifen. Sie haben es möglich gemacht, Menschen auf eine versteckte und tiefgreifende Weise zu verfolgen, die sie nicht vollständig nachvollziehen konnten. Jetzt hat eine Kombination aus stärkerer Regulierung, Durchsetzungsmaßnahmen und der Verzicht durch große Technologieunternehmen zum Ende von Nachverfolgungs-Cookies geführt. In Firefox und Safari können Sie bereits ohne Cookies im Internet surfen und auch Google will sie Ende 2024 nach und nach einstellen.

Wie sollen Unternehmen ohne diese Daten persönliche Erfahrungen bereitstellen? Marketingfachleute entwickeln derzeit neue Möglichkeiten, um Kund:innen dazu zu bringen, persönliche Daten direkt an die Marken weiterzugeben. Mithilfe von Umfragen, Formularen zur Lead-Generierung und Website-Nachverfolgungs-Analysen (ohne Drittanbieter) können Unternehmen weiterhin genügend wertvolle Daten zu den Vorlieben und dem Verhalten ihrer Kundschaft sammeln. Im Austausch gegen First-Party-Daten müssen Unternehmen jedoch in der Lage sein, ihrer Kundschaft die Transparenz und Kontrolle zu bieten, die bei der Erfassung von Third-Party-Daten nicht möglich sind.

Neue Gesetze und Regulierungen: Datenschutz ist jetzt ein Menschenrecht

Wenn persönliche Daten in die falschen Hände gelangen, kann das Menschen, Unternehmen und Gemeinschaften erheblich schaden. Da immer mehr Menschen Datenschutz als grundlegendes Menschenrecht betrachten, haben Gesetzgeber weltweit Gesetze erlassen, die Verbraucher:innen schützen und sicherstellen, dass ihre Daten sorgfältig behandelt werden.

Je nach Region und Branche gelten unterschiedliche Gesetze zu Cyberkriminalität, E-Transaktionen und anderen Bereichen, die den Verbraucherschutz betreffen. Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen, die Finanzdaten verwalten, sind die offensichtlichsten Anlaufstellen für sensible Daten. Deshalb müssen für sie selbstverständlich strengere Gesetze gelten als für einen Online-Shop für Schuhe oder einen Streaming-Anbieter.

Trotzdem muss jedes Unternehmen, das persönliche Daten verarbeitet, bei neuen und bereits geltenden Gesetzen immer auf dem neusten Stand bleiben. Die Verbraucher:innen lernen immer mehr darüber, welche Auswirkungen die Datennutzung auf sie hat. Daher riskieren Unternehmen, die die dadurch entstehenden Veränderungen ignorieren, womöglich mehr, als sie sich leisten können.

In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Datenschutzgesetze und weltweiten Durchsetzungsmaßnahmen exponentiell angestiegen. Zu den bekanntesten Datenschutzgesetzen gehören die folgenden:

  • die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DSGVO)
  • der California Customer Privacy Act (CCPA)
  • der Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA)

Allein 2022 haben mindestens  35 US-Bundesstaaten beinahe 200 Gesetzesentwürfe zum Verbraucherschutz eingeführt oder geprüft. Zudem treten 2023 in Colorado, Connecticut, Virginia und Utah Datenschutzgesetze in Kraft.

Auch von Bürger:innen geleitete Organisationen wie NOYB (Europäisches Zentrum für digitale Rechte) setzen sich dafür ein, die Rechte der Menschen auf Datenschutz zu stärken. Sie suchen nach Gesetzeslücken, um sowohl die Gesetzgeber als auch Unternehmen über neue Bedrohungen für den Datenschutz und Methoden zum Schutz von Verbraucherrechten zu informieren. Technologieunternehmen befinden sich derzeit in einer heiklen Lage, die dennoch Interesse beansprucht: eingeschlossen in der Annährung von Verbraucher:innen, Regierungen und Marktteilnehmern, die schnelle und gravierende Veränderungen des weltweiten Datenflusses bewirkt. Das bringt Unternehmen dazu, auf ein Direct-to-Consumer-Geschäftsmodell umzusteigen, mit dem sie direkte, persönliche und unvergessliche Beziehungen zu ihrer Kundschaft aufbauen können.

Der Preis für Ignoranz beim Thema Datenschutz

Datenschutzteams in Unternehmen, die weltweit wachsen, haben häufig Probleme damit, den Überblick über neue Gesetze zu behalten. Diese Herausforderung ist allerdings nichts im Vergleich zu den schwerwiegenden Folgen, wenn diese Gesetze nicht eingehalten werden:

  • Unwiderruflicher Schaden des Rufs des Unternehmens
  • Verlust von Vertrauen und Loyalität der Kundschaft
  • Hohe Strafzahlungen an Datenschutzbehörden

Die DSGVO der Europäischen Union, die als weltweiter Standard für Datenschutz angesehen wird, ist bei Bußgeldern gnadenlos. Schwerwiegende Verstöße können mit bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des Jahresumsatzes des Unternehmens geahndet werden, je nachdem, welcher Betrag höher ist. Bei weniger schwerwiegenden Verstößen liegen die Strafen bei bis zu 10 Millionen Euro oder 2 % des Jahresumsatzes des Unternehmens. Eine der höchsten Strafzahlungen bisher wurde Amazon Europe auferlegt. Das Unternehmen musste 700 Millionen Euro bezahlen, weil sein Targeting-System für Werbung gegen die DSGVO verstieß.

Missbräuchlich verwendete oder kompromittierte Daten können auch den Verbraucher:innen schaden. Das kann sich in Form von lästigen Dingen wie Spam-Mails oder zu vielen gezielten Werbeanzeigen zeigen, aber auch zu größeren Problemen führen, z. B. durch Identitätsdiebstahl oder finanziellen Betrug.

Moderne Verbraucher:innen kennen das Risiko, das durch die Weitergabe ihrer Daten entsteht. Sie mögen keine Unternehmen, die ihre Daten weitergeben oder sie nicht ausreichend vor Datenschutzverletzungen schützen. Im Bericht zum Stand der Kundeninteraktion 2022 von Twilio machen Verbraucher:innen deutlich, welche Maßnahmen sie ergreifen würden, wenn sie feststellen, dass jemand schlecht mit ihren Daten umgeht:

  • 40 % der Verbraucher:innen sagen, dass sie die Kommunikation mit einer Marke, die ihr Vertrauen bricht, beenden würden, indem sie Newsletter abbestellen.
  • 38 % geben an, dass sie nicht mehr bei dem jeweiligen Unternehmen einkaufen würden.
  • 10 % würden das Unternehmen anzeigen oder den Aufsichtsbehörden melden.

Eine zukunftssichere Datenschutzstrategie aufbauen

Es ist entscheidend, dass Sie das Vertrauen Ihrer Kundschaft gewinnen, denn dies kann bei der Entscheidung für eine Marke einen großen Unterschied machen. Während Unternehmen auf der Suche nach Möglichkeiten sind, in dieser sich ständig verändernden Umgebung agil zu bleiben, wird Datenschutz zu einem Differenzierungsmerkmal und einer wichtigen Anforderung für Unternehmen, um sich in der digitalen Wirtschaft einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Zu spätes Handeln beim Thema Datenschutz kann große Schäden verursachen. Deshalb benötigen Unternehmen eine Datenschutzstrategie, die die proaktive Einhaltung von Vorschriften umfasst. Die einvernehmliche Verwendung ihrer Daten ist den Verbraucher:innen aktuell wichtiger denn je, und einige Unternehmen sind sogar so mutig und erfüllen ihnen diesen Wunsch, noch bevor entsprechende Regulierungen in Kraft treten.

Eine Möglichkeit, wie Technologieunternehmen trotz sich ständig verändernder Regeln Produkte entwickeln und auf dem neusten Stand bleiben können, sind Tools, in die Datenschutzvorkehrungen integriert sind. Privacy by Design umfasst die proaktive Implementierung von Sicherheits-Touchpoints im Laufe des gesamten Produktlebenszyklus. Auf diese Weise können Entwickler:innen schnell Gesetzesänderungen erfüllen, ohne ihre Prozesse zu unterbrechen und Stress bei ihren Teams zu verursachen.

Sie möchten mehr über Privacy by Design erfahren? Erfahren Sie, wie Twilio Datenschutz in seine Lösungen und Prozesse integriert, um Daten zu schützen. So können Unternehmen von Anfang an Vertrauen aufbauen und sich trotz ständig neuer Gesetze einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.